Eigentlich wollte ich Erzieherin werden. Doch nach einem Schnupper-Praktikum habe ich gemerkt, dass das doch nichts für mich ist. Bei einem Ferienjob habe ich nebenbei noch Informationen über Bürotätigkeiten mitbekommen. Da wusste ich, dass ich einen kaufmännischen Beruf lernen möchte.
Als ich eine Ausbildungsstelle gesucht habe, bin ich mal einen anderen Weg gegangen. Die Heilbronner Stimme hat eine extra Seite mit Ausbildungssuchenden veröffentlicht. Dort habe ich mein Profil einstellen lassen. Das Unternehmen Börsig hat das gesehen und sich bei mir gemeldet. Im Bewerbungsgespräch war ich nervös, doch Herr Börsig war ganz entspannt, und dadurch war das Gespräch auch richtig angenehm.
Erst einmal wurden wir durch das ganze Unternehmen geführt und haben alles erklärt bekommen. Als ich die Software, mit der man im Vertrieb bei Börsig arbeitet, zum ersten Mal gezeigt bekommen habe, dachte ich, ich würde das nie verstehen. Doch die Teamleiterin und alle anderen haben sich echt viel Zeit genommen, um alles genau zu zeigen. Ich habe mich dabei nie wie „nur ein Azubi“ gefühlt. Wir wurden eben gleich in die Arbeit mit eingebunden und haben von Anfang an mitgearbeitet. Es war ganz anders als in der Schule.
Die Berufsschule ist mir leicht gefallen, weil ich den Beruf und die Themen drum rum interessant fand. Im Unternehmen war es auch nie langweilig, weil ich in den einzelnen Abteilungen rumgekommen bin.
Während der Ausbildung habe ich viel gelernt. Wir Azubis wurden auch nicht irgendwie separat betrachtet, sondern wurden voll in die Teams integriert und haben auch richtig mitgearbeitet.
Mein Traum war es schon immer, nach Amerika zu gehen. Meine Teamleiterin damals bei Börsig wusste das. Und sie hat mir auch einen Artikel über ein Auslandsstipendium hingelegt. Also habe ich mich beworben und war dann direkt nach meiner Ausbildung erst einmal 1 Jahr lang in den USA in der Schule und Arbeiten. Börsig hat mir die Chance erst ermöglicht und hat mir auch die Option angeboten, danach wieder bei Börsig anzufangen. Den Abschied werde ich nie vergessen: der Senior-Chef kam damals mit allen Mitarbeitern zu mir an meinen Schreibtisch, um sich persönlich zu bedanken und zu verabschieden. Ich bekam ein Fotoalbum mit Bildern und Abschiedsgrüßen von allen Kolleginnen und Kollegen. Da fühlt man sich echt wertgeschätzt!
Als ich aus den USA wieder zurück war, habe ich das Angebot bekommen, bei einem Sportgroßhändler – spezialisiert auf Tischtennis – zu arbeiten. Und da ich damals leidenschaftliche Tischtennisspielerin war, machte ich mein Hobby zum Beruf. Ich hatte zwar ein schlechtes Gewissen Börsig gegenüber, weil ich gerne da weiter gearbeitet hätte, doch ich wollte die neue Tätigkeit ausprobieren.
Seit 2013 arbeite ich nun in Stuttgart bei einem Automobilzulieferer. Ich wollte mich beruflich weiterentwickeln, und werde zurzeit in das Thema Controlling eingelernt.
Der Beruf ist genau mein Ding. Dadurch hatte ich Einblicke in viele Bereiche. Zudem gibt es gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Aber man muss selbst auch etwas daraus machen. Ich habe z. B. nebenbei den Wirtschaftsfachwirt und den Betriebswirt bei der IHK gemacht.
Ich komme noch heute gerne zu Börsig – es ist immer noch familiär und alle begrüßen einen sehr nett. Obwohl das Unternehmen heute viel größer ist als vor 10 Jahren. Ein mittelständischer Betrieb in dieser Größe hat den Vorteil, ausreichende Strukturen zu haben, aber doch die Flexibilität, dass man sich auch individuell entfalten kann. Ich bin dem Unternehmen Börsig noch heute dafür dankbar, dass es mich über das Auslandsstipendium informiert hat. Man merkt, es geht um den Menschen und nicht nur um den betrieblichen Nutzen.